Bei der Luftdichtigkeitsmessung (umgangssprachlich: Blower-Door-Test) wird der sogenannte n50 - Wert im Gebäude ermittelt. Dabei wird das Messgerät vom Energieberater in eine Wandöffnung (Türe oder Fenster) integriert und nach Vorgaben der DIN EN 13829 eingestellt. Das Messsystem durchläuft hierbei 5 definierte Messzyklen, wobei der Maximaldruck 50 Pascal überschreitet. Je nach Undichtigkeiten muss der Ventilator mehr oder weniger Leistung aufnehmen, um den Differenzdruck aufrechterhalten zu können.
Nach Auflagen werden folgende Grenzwerte unterschieden:
n50 < 3,0 1/h: Dieser Grenzwert ist bei Gebäude ohne Lüftungsanlage zu unterschreiten.test
n50 < 1,5 1/h: Bei einem Gebäude mit Lüftungsanlage wird ein reduzierter Luftwechsel vorgeschrieben, da diese nur bei einem besonders luftdichten Gebäude wirtschaftlich betrieben werden kann.
Nach der Energieeinsparverordnung (kurz: EnEV) kann bei der Wärmeschutzberechnung die Luftdichtigkeitsmessung Berücksichtigung finden, ist jedoch nicht zwingend vorgeschrieben. Da seit Verschärfung der EnEV 2014 ab 01.2016 der gesetzliche Mindeststandard relativ hoch ist, ist es meistens nicht mehr möglich auf die Minderung des Luftwechsel zu verzichten.
ohne Nachweis der Luftdichtheit n = 0,70 h-1
Nachweis der Luftdichtheit (Fenster / KWL) n = 0,60 h-1
Nachweis der Luftdichtheit (Abluftanlage) n = 0,55 h-1
Anforderung ohne RLT-Anlage: n50= 3,0 1/h
Anforderung mit RLT-Anlage: n50= 1,5 1/h
Anforderung RAL-Gütezeichen 965 für energieeffiziente Gebäude: n50= 1,0 1/h
Anforderung des PHI für qualitätsgeprüfte Passivhäuser: n50= 0,6 1/h
Altbau (ohne Sanierung) n50= 4,0 bis 12 1/h
Eigenheim, Dachausbau in Eigenleistung n50= 2,0 bis 12 1/h
Eigenheim, Dachausbau durch Fachleute n50= 1,0 bis 8,0 1/h
Neubau ohne besondere Sorgfalt n50= 3,0 bis 7,0 1/h
Niedrigenergiehaus n50= 1,0 bis 2,0 1/h
Passivhaus n50= 0,1 bis 0,6 1/h
Aufzeigen der thermischen Gebäudehülle
Informationsinstrument zur Minimierung von unkontrollierten Luftströmungen
Vermeidung von Nachtragszahlungen durch Verbesserungsmaßnahmen
Erhöhung des Wohlbefindens und der Behaglichkeit
Minimierung des Schadenspotential